Rana Deep Islams Facebook-Account wurde gesperrt. Der Grund: sein Nachname. Algorithmen sperren immer wieder Nutzer – scheinbar willkürlich. Doch das ist noch lange kein Grund, sich mit seinem Schicksal abzufinden.
Facebook hat eine Richtlinie, die besagt, dass man seinen echten Namen verwenden muss. Der Haken an der Sache: Manchmal glaubt Facebook nicht, dass man seinen echten Namen benutzt. Im vergangenen Jahr wurden in den USA zum Beispiel zahlreiche Konten von Frauen gesperrt, die Isis mit Vornamen heißen. Wahrscheinlich wurde eine Verbindung zur Terrorgruppe „Islamischer Staat“ vermutet – was aber natürlich nicht der Fall war. Facebook scheint aber ausgerechnet bei Bezügen zum Islam besonders schnell zu sein, was Kontosperrungen angeht. Einem deutschen „Christian“ oder lateinamerikanischen „Jesús“ ist so etwas bislang noch nicht passiert.
Sowohl im Fall von Rana Deep Islam, als auch denen der Frauen, die Isis heißen, hat Facebook eingelenkt, um Entschuldigung gebeten und die Konten wieder entsperrt. Von der Pressestelle hieß es, der Nachname Islam sei natürlich gestattet. Warum die Leute dann aber überhaupt erst gesperrt werden, das ist nicht wirklich ersichtlich. Experten vermuten, dass es gar nicht echte Menschen sind, die Nutzer sperren, sondern dass das bestimmte Algorithmen entscheiden. Das Konto wieder entsperren können dann aber wiederum nur reale Mitarbeiter.
Bei den prominenten Fällen hat es mehrere Wochen gedauert, bis Facebook reagiert hat und die Konten wieder entsperrt hat. Es ist aber wahrscheinlich, dass es so schnell geklappt hat, weil Facebook medial unter Druck stand. In jedem Fall muss man Facebook beweisen, dass der Name, den man verwendet, auch wirklich der eigene Name ist – zum Beispiel per Personalausweis- oder Führerscheinkopie. Oder man macht es wie eine Frau aus Großbritannien: Die hatte bei Facebook einen Fantasienamen. Als ihr Konto gesperrt wurde, hat sie sich einfach im wahren Leben umbenannt – von Jemma Rogers zu Jemmaroid von Laalaa.